Jeans Waschungen – ein kleiner Überblick

Um typische Charaktereigenschaften verschiedener Jeans Waschungen zu erhalten, werden die Hosen nach dem Nähen mit unterschiedlichen Techniken behandelt. Bimssteine gehören hier zu einem beliebten Werkzeug, aber auch Material-Färbungen stehen hoch im Kurs.

Alle großen Jeansmarken haben die gängigen, am häufigsten verkauften Jeans Waschungen im Sortiment. Wie kommt eine Jeans zu ihrer Färbung und wie werden die beliebten Used-Effekte erzeugt?

Die Farbgebung bei Jeans

Je dunkler und gleichmäßiger die Jeans gefärbt ist, desto weniger wurde sie behandelt. „Rinse washed“ nennt man die Jeans Waschungen, die nur einen Spülgang beschreiben und daher nur wenig die ursprüngliche blaue Farbe der Jeans herauswaschen. Werden dem Spülvorgang Salze beigemischt, ist die Farbe besonders lange haltbar. Wird auf Salze verzichtet, findet man auf den Waschhinweisen die Information, dass die Hose nur mit dunklen Farben gewaschen werden sollte. Weichspüler beim Spülgang im Werk sorgen bei manchen Stoffen zusätzlich für Geschmeidigkeit der Fasern.

Den Titel „Super Dark Stone“ erhalten Jeans, wenn sie durch eine doppelte Behandlung mit Farbe besonders intensiv dunkelblau gefärbt sind. Dunkle Jeans ohne großartige Used-Effekte haben sich inzwischen – vor allem am „Casual Friday“ – auch in seriösen Berufen durchgesetzt.

Das Gegenteil ist natürlich auch möglich: Durch gleichmäßiges Bleichen wird dem „bleached“ Stoff die Farbe bis zum gewünschten Blauton oder fast Weiß entzogen. Dabei hängt der Helligkeitsgrad von der Konzentration und Einwirkungszeit der Bleichmittel ab. Umweltschonend kann mit Natronlauge geblichen werden.

Gleichmäßig geblichene Jeans ohne Used-Effekte
Gleichmäßig geblichene Jeans ohne Used-Effekte
© ch1310 / pixabay.com

Punktuelles Bleichen, Bürsten und Waschen für den Used Effekt

Jeans erhalten durch Bleichen entweder eine hellere Färbung oder eine andere Farbe. Der bestehende Farbstoff wird dabei aus dem Gewebe entfernt oder durch eine andere Farbe ersetzt.

Nutzt man die Technik nur in bestimmten Bereichen des Stoffes, entsteht ein „Used“ Effekt, die Stelle sieht also benutzter aus als andere Stellen. Das Bleichmittel Hypochlorit erzielt beispielsweise eine himmelblaue Färbung. Es gibt auch ökologisch wertvolle Bleichmittel wie Permanganat, Peroxide oder bestimmte Enzyme.

Durch Schmirgeln und Bürsten werden die Oberflächen manuell oder maschinell bearbeitet, so dass stärkere Used-Effekte entstehen. Das geht von den eher zurückhaltenen Modellen im „Vintage“-Stil ohne Löcher und Risse bis zur nahezu zerfetzten „Destroyed“-Jeans, die aussieht, als wäre sie schon Jahrzehnte im Einsatz. Werden Risse nur quer gelegt, spricht man von „Ripped Denim“. Hier kommt der ausgefranste Look besonders gut zur Geltung.

Eine verpönte aber aktuell industriell häufig verwendete Methode zur Behandlung von Jeans für den Used-Effekt ist das starke Aufhellen des Stoffes in bestimmten Bereichen mit Sandstrahlen (sandblasting). Damit die Gesundheit der Beschäftigten durch den feinen Sandstaub nicht beeinträchtigt wird, gelten in einem solchen Veredelungsbetrieb in der Regel strenge Nutzungs-Vorschriften. Leider werden diese nicht immer eingehalten.

Typischer Destroyed Effekt bei Jeans
Typischer Destroyed Effekt bei Jeans
© kaboompics / pixabay.com

Von Hand mit der Bürste oder anderen Schmirgelwerkzeugen zerstörte Flächen sehen dabei immer authentischer und natürlicher aus als von einem Bürstroboter bearbeitete Bereiche. Das manuelle Verfahren ist allerdings auch kostenaufwändiger. Manchmal kommen bei den Verfahren zusätzlich Sprühtechniken zum Einsatz, um ganz bestimmte Effekte zu erzielen.

Maschinell bearbeitete Stoffe können entweder mit großen Bimssteinen („stone washed“) oder kleineren Bimssteinen gewaschen werden („sand washed“) – diese Stoffe sind besonders weich. Enthalten die Bimssteine Chlor, entsteht ein härterer Kontrast, den man nachher „acid washed“ nennt.

„Crinkle“ nennt man einen speziellen Knitter-Effekt, der durch die Nachbearbeitung mit Stärke erzeugt wird.

Eine Jeans finden, die zu dir passt

Dir mag eine Trendjeans mit vielen Löchern und Rissen gut gefallen, doch passt sie auch in deinen Alltag? In der Bank oder einer Versicherung ist eine solche Hose von den Vorgesetzten sicherlich nicht gern gesehen. Im Agenturleben kann das schon anders sein. Wer beispielsweise einen schicken Blazer modisch zur angesagten Jeans im Used Look kombiniert, mag den Puls der Zeit genau getroffen zu haben und kommt daher in einem kreativen Umfeld besonders modern rüber. Beobachte am besten deine Vorgesetzten, um den passenden Look für deinen Job zu finden.

In der Freizeit ist natürlich erlaubt, was gefällt. Damit bei besonders stark zerstörten „destroyed“ Jeans das Gesamtbild stimmig ist, empfiehlt sich ein ruhiger Gegenpol wie beispielsweise ein solch unifarbenes Oberteil als Kombinationspartner:

Destroyed Jeans zum unifarbenen Oberteil
Destroyed Jeans sehen klasse aus zum unifarbenen Oberteil
© KI-generiert via Canva.com

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit jeans-direct.de.

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